Um die Barrierefreiheit einer Website zu testen, also einen Accessibility-Test durchzuführen, braucht es eine Mischung aus zwei Dingen: automatisierte Software-Scans und gründliche manuelle Prüfungen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass wirklich alle Menschen, auch die mit Behinderungen, Ihre Seite ohne Einschränkungen nutzen können. Das Ziel ist klar: technische und inhaltliche Hürden finden und aus dem Weg räumen.
Warum Barrierefreiheit mehr ist als nur ein Gesetz
Eine barrierefreie Website ist heute kein nettes Extra mehr, sondern ein fundamentaler Baustein für jeden digitalen Erfolg. Dabei geht es um so viel mehr als nur darum, gesetzliche Vorgaben wie das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) abzuhaken. Eine inklusive Webumgebung zu schaffen, ist eine strategische Entscheidung, die Ihre Marke stärkt und Ihnen echte Geschäftsvorteile bringt.
Hören Sie auf, Barrierefreiheit als eine To-do-Liste zu sehen. Betrachten Sie sie lieber als eine Brücke zu komplett neuen Zielgruppen. Denn immerhin leben rund 13 % der deutschen Bevölkerung mit einer Beeinträchtigung. Das ist ein riesiges Marktpotenzial, das viele Unternehmen einfach links liegen lassen.
Die versteckten Vorteile einer inklusiven Website
Wenn Sie Ihre Website barrierefrei gestalten, tun Sie nicht nur einer kleinen Gruppe einen Gefallen. Die positiven Effekte spürt jeder einzelne Nutzer, und das zahlt direkt auf Ihre Geschäftsziele ein:
- Bessere SEO-Performance: Suchmaschinen wie Google lieben klar strukturierte und leicht verständliche Inhalte. Techniken, die Screenreadern helfen – zum Beispiel saubere Überschriftenstrukturen (
H1,H2usw.) und aussagekräftige Alternativtexte für Bilder – sind gleichzeitig starke Signale für ein besseres Ranking. - Höhere Nutzerzufriedenheit: Wer findet sich nicht über eine klare Navigation, gut lesbare Kontraste und eine intuitive Bedienung? Das verbessert die User Experience für absolut jeden Besucher, ob mit oder ohne Einschränkung. Das Ergebnis: längere Verweildauer, niedrigere Absprungraten.
- Stärkeres Markenimage: Ein Unternehmen, das Inklusion ernst nimmt, zeigt sich modern, verantwortungsbewusst und nah am Kunden. Dieses positive Bild schafft Vertrauen und stärkt die Kundenbindung ungemein.
Die Realität sieht leider oft anders aus. In einer Studie hat das Inclusion-Technology-Lab rund 11.000 kommunale Websites in Deutschland unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Nur etwa 3 % wurden als wirklich barrierefrei eingestuft. Das zeigt, wie viel hier noch zu tun ist.
Ein barrierefreies Webdesign ist kein reiner Kostenfaktor. Es ist eine kluge Investition in mehr Reichweite, bessere Nutzerfreundlichkeit und die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens. Es stellt sicher, dass Ihre Botschaft auch wirklich jeden erreicht.
Planen Sie vielleicht gerade, zum Beispiel als Blogger, eine eigene barrierefreie Website zu gestalten? Dann sollten Sie diese Prinzipien von Anfang an mitdenken. Es ist eben nicht nur eine Pflicht, sondern vor allem eine riesige Chance, alle potenziellen Leser zu erreichen. Ein gutes barrierefreie Website Beispiel zeigt, wie so etwas in der Praxis aussehen kann. Starten Sie direkt richtig mit einem kostenlosen Homepage-entwurf.
Die ersten Hürden mit automatisierten Tools nehmen
Wenn Sie das Thema „Barrierefreiheit Website testen“ angehen, sind automatisierte Tools Ihr bester Freund für den Einstieg. Betrachten Sie sie als eine Art Schnell-Check für Ihre Webseite. Sie decken die häufigsten und offensichtlichsten Probleme auf, ohne dass Sie dafür tiefes Fachwissen benötigen. Tools wie WAVE, Google Lighthouse oder axe DevTools agieren hier wie digitale Assistenten, die den Code Ihrer Seite systematisch durchleuchten.
Besonders stark sind diese Werkzeuge darin, klar definierte Fehler aufzuspüren, die direkt gegen die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) verstoßen. Dazu gehören zum Beispiel fehlende Alternativtexte für Bilder, zu geringe Farbkontraste oder eine unlogische Überschriften-Struktur. Ein Scan ist oft in wenigen Sekunden erledigt und liefert Ihnen eine Liste mit konkreten Ansatzpunkten.
Die Ergebnisse richtig deuten
Der erste Report eines solchen Tools kann schon mal erschlagen. Wichtig ist: Lassen Sie sich davon nicht entmutigen. Konzentrieren Sie sich zuerst auf die Fehler, die als „kritisch“ oder „schwerwiegend“ eingestuft werden. Das sind oft die „Quick Wins“ – Probleme, die sich meist leicht beheben lassen, aber einen großen Unterschied für die Nutzererfahrung machen.
Ein klassisches Beispiel ist der fehlende Alt-Text bei einem Bild. Das Tool meldet diesen Fehler, weil ein Screenreader ohne diese Beschreibung einem blinden Nutzer nicht erklären kann, was auf dem Bild zu sehen ist. Die Lösung ist denkbar einfach: eine kurze, prägnante Beschreibung hinzufügen. Solche kleinen Korrekturen sind nicht nur gut für die Barrierefreiheit, sondern können nebenbei auch die Website Performance optimieren, weil sie zu saubererem Code führen.
Wichtig zu wissen: Ein automatisierter Test findet nur etwa 30–40 % aller potenziellen Barrieren. Er kann nicht beurteilen, ob ein Alternativtext wirklich sinnvoll ist oder ob die Navigation sich logisch anfühlt. Deshalb sind diese Tools ein genialer Startpunkt, aber niemals das Ende der Fahnenstange.
Der Nachholbedarf ist enorm, wie offizielle Zahlen belegen. Zwischen 2020 und 2021 wurden in Deutschland 1.762 Websites öffentlicher Stellen geprüft – keine einzige erfüllte alle Kriterien vollständig. Erschreckend: Nur 28,5 % boten durchgängig Alternativtexte an und lediglich 21,9 % achteten auf kontrastreiche Texte. Mehr dazu finden Sie in den Ergebnissen zur digitalen Barrierefreiheit öffentlicher Stellen.
Die folgende Grafik zeigt, wie eine barrierefreie Website direkt auf SEO, die Nutzererfahrung (UX) und Ihre allgemeine Reichweite einzahlt.

Wie man sieht, sind diese drei Bereiche eng miteinander verwoben und verstärken sich gegenseitig. Davon profitiert am Ende der Gesamterfolg Ihrer Website.
Vergleich beliebter automatisierter Test-Tools
Die Auswahl an Tools kann am Anfang verwirren. Diese Tabelle vergleicht drei führende Tools für automatisierte Barrierefreiheitstests, damit Sie das richtige für Ihren Start finden.
| Tool | Typ | Hauptvorteile | Ideal für |
|---|---|---|---|
| WAVE (Web Accessibility Evaluation Tool) | Browser-Erweiterung & Online-Tool | Sehr visuell, zeigt Fehler direkt auf der Seite an, einfach für Einsteiger. | Schnelle, visuelle Überprüfung einzelner Seiten, um ein erstes Gefühl für die Probleme zu bekommen. |
| Google Lighthouse | Integriert in Chrome DevTools | Teil eines umfassenden Audits (Performance, SEO), gibt klare Punktzahlen und Empfehlungen. | Entwickler und Marketer, die Barrierefreiheit im Kontext der gesamten Website-Qualität sehen. |
| axe DevTools | Browser-Erweiterung & Entwickler-API | Findet viele Fehler ohne Falschmeldungen, sehr entwicklerfreundlich, hebt Code-Stellen hervor. | Entwickler, die Fehler direkt im Code identifizieren und beheben wollen, auch in lokalen Umgebungen. |
Jedes dieser Werkzeuge hat seine Stärken. Für den Anfang ist WAVE oft am intuitivsten, während Lighthouse und axe tiefere Einblicke für die technische Umsetzung bieten.
Vom Scan zum konkreten Plan
Nachdem der Report vorliegt, geht es an die Umsetzung. Erstellen Sie einen einfachen Handlungsplan, um nicht den Überblick zu verlieren.
- Fehler bündeln: Fassen Sie ähnliche Probleme zusammen. Alle Kontrastfehler lassen sich oft auf einen Schlag lösen, indem Sie die Farbpalette im CSS anpassen.
- Global anfangen: Beginnen Sie mit Fehlern, die auf jeder Seite auftreten, etwa im Header, im Footer oder in der Hauptnavigation.
- Priorisieren: Kümmern Sie sich zuerst um die kritischen Fehler, die das Tool meldet.
Mit diesem Vorgehen schaffen Sie eine solide technische Grundlage. Der erste, wichtige Schritt in Richtung Barrierefreiheit ist getan und Sie haben eine saubere Basis für die manuellen Prüfungen, die als Nächstes anstehen. Wir helfen Ihnen gerne bei der Planung mit einem kostenlosen Homepage-entwurf.
Manuelle Prüfungen – Weil Technik allein nicht reicht
Automatisierte Tools sind ein super erster Check, keine Frage. Sie finden viele offensichtliche Fehler schnell und zuverlässig. Aber sie kratzen nur an der Oberfläche. Echte, gelebte Barrierefreiheit braucht mehr als nur einen Algorithmus – sie braucht menschliches Einfühlungsvermögen.
Viele Hürden im Web sind nämlich kontextabhängig und für eine Maschine schlicht unsichtbar. Fühlt sich die Navigation logisch an? Sind dynamische Inhalte, die plötzlich aufpoppen, für Screenreader verständlich? Das kann nur ein Mensch beurteilen. Deshalb sind manuelle Tests kein nettes Extra, sondern der Kern einer wirklich inklusiven Website.

Der Härtetest: Die Bedienung nur mit der Tastatur
Stellen Sie sich vor, Ihre Maus ist kaputt. Genau das ist der Alltag für viele Menschen mit motorischen Einschränkungen. Deshalb ist der Tastatur-Test so fundamental. Legen Sie die Maus zur Seite und versuchen Sie, Ihre komplette Website zu steuern. Einfach mal ausprobieren!
Mit der Tab-Taste springen Sie von Link zu Link, mit Enter aktivieren Sie Elemente und mit den Pfeiltasten navigieren Sie durch Menüs. Klingt simpel, aber der Teufel steckt im Detail.
Worauf Sie achten sollten:
- Wo bin ich gerade? Ein klar sichtbarer Fokus (ein Rahmen oder eine Hervorhebung) muss immer zeigen, welches Element gerade aktiv ist. Ohne das navigiert man im Blindflug.
- Logische Reihenfolge: Springt der Fokus kreuz und quer über die Seite oder folgt er einer sinnvollen Linie, meist von links nach rechts und oben nach unten?
- Sackgassen vermeiden: Kommen Sie in jedes Menü, zu jedem Button und in jedes Formularfeld? Besonders fies sind „Tastaturfallen“, bei denen man in einem Pop-up gefangen ist und nicht mehr weiterkommt.
Dieser Test ist so wichtig, weil er die Grundlage für viele andere Hilfstechnologien ist. Was per Tastatur nicht klappt, ist für Nutzer von Screenreadern oft eine unüberwindbare Barriere. Eine Studie unter 65 deutschen Online-Shops hat gezeigt, wie dramatisch die Lage ist: Nur 20 von 65 Shops waren vollständig ohne Maus nutzbar. Diese alarmierenden Ergebnisse zur Barrierefreiheit im E-Commerce zeigen, dass hier massiver Nachholbedarf besteht.
Die Website mit den Ohren sehen: Der Screenreader-Check
Blinde und stark sehbehinderte Menschen lassen sich Webseiten von einem Screenreader vorlesen. Um ihre Perspektive einzunehmen, müssen Sie Ihre Seite genau so erleben. Tools wie NVDA (für Windows) oder das fest eingebaute VoiceOver bei Apple-Geräten sind dafür perfekt geeignet und kostenlos.
Also: Screenreader an, Augen zu und nur mit der Tastatur durch die Seite navigieren. Am Anfang ist das ungewohnt, aber die Erkenntnisse sind Gold wert.
Mein Tipp aus der Praxis: Setzen Sie Kopfhörer auf. Das hilft ungemein, sich voll auf die Sprachausgabe zu konzentrieren. So fallen Ihnen unlogische Pausen, komisch vorgelesene Wörter oder fehlende Beschreibungen viel schneller auf.
Diese Fragen sollten Sie sich stellen:
- Struktur: Kann ich mit den Überschriften-Shortcuts (z. B. die „H“-Taste) schnell erfassen, worum es auf der Seite geht? Ist die Hierarchie von H1, H2, H3 etc. logisch?
- Bilder: Werden meine Bilder sinnvoll beschrieben? Ein guter Alternativtext erklärt, was auf dem Bild zu sehen ist – ein nichtssagender Dateiname hilft niemandem.
- Links: Ist der Linktext auch ohne den umgebenden Satz verständlich? „Hier klicken“ ist eine Katastrophe. „Unsere SEO-Services im Überblick“ hingegen ist glasklar.
- Interaktion: Sind Formularfelder richtig benannt? Bekomme ich eine verständliche Rückmeldung, wenn ich etwas ausfülle oder ein Fehler passiert?
Ja, diese manuellen Tests brauchen Zeit. Aber sie liefern Einblicke, die Ihnen kein automatisiertes Tool der Welt geben kann. Sie wechseln die Perspektive und schaffen eine digitale Erfahrung, die sich für alle gut anfühlt. Wollen Sie von Anfang an eine Website, die genau das leistet? Fordern Sie einfach einen kostenlosen Homepage-Entwurf an und wir zeigen Ihnen, wie’s geht.
Typische Barrieren finden und nachhaltig beheben
Wenn Sie mit dem Testen Ihrer Website auf Barrierefreiheit loslegen, werden Sie schnell ein Muster erkennen. Bestimmte Hürden tauchen immer wieder auf und bremsen Nutzer mit Behinderungen aus. Aber keine Sorge, das ist eine gute Nachricht. Statt sich im Detail zu verlieren, können wir uns genau auf diese typischen Fallstricke konzentrieren und sie ein für alle Mal aus dem Weg räumen.
Oft sind es schon kleine Anpassungen an grundlegenden Design- und Strukturelementen, die einen riesigen Unterschied machen.
Unzureichende Farbkontraste korrigieren
Eines der häufigsten Probleme überhaupt: ein zu schwacher Kontrast zwischen Text und Hintergrund. Für Menschen mit Sehbehinderungen ist das eine echte Hürde, aber auch bei schlechtem Licht oder auf mobilen Geräten wird schwer lesbarer Text schnell zum Frustfaktor für alle.
Die offiziellen WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) geben hier klare Werte vor. Das Kontrastverhältnis sollte mindestens 4.5:1 für normalen Text und 3:1 für großen Text betragen. Tools wie WAVE oder die Entwicklertools im Browser spüren diese Fehler zuverlässig auf.
- Vorher: Hellgrauer Text auf weißem Grund sieht vielleicht schick aus, ist aber für viele unlesbar.
- Nachher: Ein dunkleres Grau oder klassisches Schwarz macht den Text sofort klar erkennbar, ohne dass Ihr Design darunter leidet.
Diese Änderung lässt sich meist zentral in der CSS-Datei Ihrer Website umsetzen und verbessert die Lesbarkeit auf einen Schlag für alle Seiten.
Aussagekräftige Alternativtexte für Bilder formulieren
Jedes Bild, das eine Information vermittelt, braucht einen Alternativtext, den sogenannten Alt-Text. Blinde oder sehbehinderte Nutzer bekommen diesen Text von ihrem Screenreader vorgelesen. Fehlt er, ist das Bild für sie unsichtbar – ein leeres Loch im Inhalt.
Stellen Sie sich vor, Sie beschreiben das Bild jemandem am Telefon. Was ist die Kernaussage? Ein Dateiname wie „IMG_4711.jpg“ ist völlig nutzlos. „Ein roter Hund fängt einen Ball im Park“ trifft es dagegen auf den Punkt.
Das WAVE-Tool, das Sie hier in Aktion sehen, hebt fehlende Alt-Texte und andere Fehler direkt auf der Seite hervor.

Die farbigen Symbole und Markierungen helfen dabei, Probleme wie fehlende Alt-Texte oder Kontrastschwächen sofort zu lokalisieren und zu verstehen.
Eine logische Überschriftenstruktur schaffen
Überschriften (H1, H2, H3 usw.) sind wie das Inhaltsverzeichnis Ihrer Seite. Nutzer von Screenreadern springen oft von Überschrift zu Überschrift, um sich schnell einen Überblick zu verschaffen. Wenn diese Struktur chaotisch ist oder Überschriften-Tags nur für die Optik missbraucht werden, verlieren diese Nutzer komplett die Orientierung.
Halten Sie sich an eine klare Hierarchie:
- H1: Nutzen Sie diese nur einmal pro Seite für den Haupttitel.
- H2: Verwenden Sie H2-Tags für die großen Hauptabschnitte.
- H3: Gliedern Sie damit die Unterpunkte innerhalb eines H2-Abschnitts.
Diese simple Regel macht Ihre Inhalte nicht nur für assistive Technologien, sondern auch für Suchmaschinen viel besser verständlich. Wenn Sie tiefer einsteigen wollen, erfahren Sie bei uns mehr darüber, wie man von Grund auf eine barrierefreie Website erstellen kann.
Barrierefreie Formulare gestalten
Formulare sind oft der Knackpunkt. Ob Kontaktanfrage oder Bestellung – hier findet die entscheidende Interaktion statt. Wenn Formulare nicht barrierefrei sind, springen viele Nutzer frustriert ab.
Achten Sie besonders auf diese Punkte:
- Klare Beschriftungen (Labels): Jedes Eingabefeld braucht ein fest zugeordnetes
<label>. Ein Platzhaltertext allein ist keine Lösung, denn er verschwindet, sobald man anfängt zu tippen. - Verständliche Fehlermeldungen: Eine Meldung wie „Fehler!“ hilft niemandem. Sagen Sie klar, was schiefgelaufen ist und wie man es beheben kann, zum Beispiel: „Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein.“
Wenn Sie diese typischen Barrieren beheben, machen Sie Ihre Website nicht nur zugänglicher für Menschen mit Behinderungen, sondern verbessern die Bedienbarkeit für absolut jeden. Der erste Schritt ist oft der schwerste, aber er legt den Grundstein für eine wirklich inklusive Online-Präsenz. Lassen Sie uns diesen ersten Schritt gemeinsam gehen – mit einem kostenlosen Homepage-entwurf.
Nutzerfeedback als ultimativen Realitätscheck nutzen
Automatisierte Tools und manuelle Checks sind eine solide Basis, keine Frage. Aber ob eine Website im Alltag wirklich funktioniert, zeigt erst der ultimative Praxistest: das direkte Feedback von Menschen mit Behinderungen.
Nichts ist wertvoller als die echte Erfahrung eines Nutzers, der tagtäglich auf assistive Technologien angewiesen ist. Erst dieser Schritt offenbart, ob Ihre Website nicht nur technisch den Vorgaben entspricht, sondern sich auch wirklich intuitiv und frustrationfrei bedienen lässt.
Dieser Realitätscheck deckt Barrieren auf, die in keinem automatisierten Prüfbericht auftauchen. Er übersetzt die doch recht abstrakten WCAG-Kriterien in handfeste menschliche Erlebnisse und sorgt oft für die entscheidenden „Aha-Momente“. Denken Sie immer daran: Das Ziel ist nicht, eine Checkliste abzuhaken, sondern eine positive Erfahrung für den Nutzer zu schaffen.
Gezielt Tester mit unterschiedlichen Bedürfnissen finden
Um ein wirklich umfassendes Bild zu bekommen, sollten Sie ganz gezielt Personen mit verschiedenen Einschränkungen einbeziehen. Jede Nutzergruppe bringt eine komplett eigene und einzigartige Perspektive mit:
- Blinde Nutzer (mit Screenreadern): Sie prüfen die logische Struktur, die Qualität Ihrer Alternativtexte und wie gut sich komplexe Elemente wie Menüs oder Formulare tatsächlich bedienen lassen.
- Menschen mit motorischen Einschränkungen (reine Tastaturnavigation): Hier kommen Probleme wie Tastaturfallen, eine kaum sichtbare Fokus-Hervorhebung oder eine unlogische Tab-Reihenfolge ans Licht.
- Nutzer mit Sehbehinderungen (die Vergrößerungssoftware nutzen): Sie geben entscheidendes Feedback, ob Ihre Seite bei starker Vergrößerung lesbar und navigierbar bleibt, ohne dass wichtige Inhalte einfach verschwinden.
Gute Anlaufstellen, um geeignete Testpersonen zu finden, sind Organisationen und Verbände der Behindertenhilfe oder auch darauf spezialisierte Agenturen. Oft findet man auch in sozialen Netzwerken engagierte Communities, die gerne bereit sind, Feedback zu geben.
Hier liegt der entscheidende Unterschied: zwischen „technisch zugänglich“ und „tatsächlich nutzbar“. Eine Website kann alle formalen Kriterien erfüllen und sich für einen Menschen mit Behinderung trotzdem wie ein unüberwindbares Labyrinth anfühlen.
Effektive Methoden für wertvolles Feedback
Für die Tests selbst gibt es verschiedene bewährte Ansätze. Bei moderierten Interviews begleiten Sie den Nutzer live (egal ob vor Ort oder per Video-Call) und können direkt nachhaken. Das liefert extrem tiefgehende, qualitative Einblicke in Denkprozesse und auch emotionale Reaktionen.
Das Gegenstück dazu sind unmoderierte Tests. Hier bekommen die Nutzer Aufgaben, bearbeiten diese selbstständig und zeichnen ihre Sitzung per Software auf. Diese Methode ist leichter skalierbar und zeigt das natürliche, unbeeinflusste Verhalten der Nutzer. Meiner Erfahrung nach liefert eine kluge Kombination aus beiden Ansätzen die besten Ergebnisse.
Stellen Sie offene Fragen wie „Was war Ihr allererster Eindruck?“ oder „Wo genau hatten Sie Schwierigkeiten, die gewünschte Information zu finden?“. Das Feedback, das Sie so gewinnen, ist der direkteste und ehrlichste Weg zu einer Website, die wirklich für alle funktioniert.
Starten Sie den Prozess mit einem soliden Fundament – fordern Sie jetzt Ihren kostenlosen Homepage-Entwurf an.
Fragen aus der Praxis: Barrierefreiheit schnell erklärt
Rund um das Thema Barrierefreiheit tauchen immer wieder die gleichen Fragen auf. Wir haben die häufigsten gesammelt und geben Ihnen hier klare, praxisnahe Antworten.
Wie oft sollte ich meine Website auf Barrierefreiheit testen?
Ganz einfach: Betrachten Sie es nicht als einmalige Aufgabe, sondern als einen laufenden Prozess. Barrierefreiheit ist kein Projekt, das man einmal abhakt und dann vergisst.
Als Faustregel gilt: Nach jedem größeren Update – sei es ein Relaunch, eine neue Funktion oder eine grundlegende Änderung am Inhalt – sollten umfassende Tests eingeplant werden. Darüber hinaus ist mindestens einmal im Jahr ein kompletter Audit, also eine Mischung aus automatisierten und manuellen Prüfungen, absolut sinnvoll. Nur so stellen Sie sicher, dass sich keine neuen Hürden eingeschlichen haben und Ihre Seite nachhaltig zugänglich bleibt.
Muss meine Website wirklich WCAG-konform sein?
Für öffentliche Stellen ist die Antwort ein klares Ja. Sie sind gesetzlich dazu verpflichtet, die WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) zu erfüllen, meist auf dem Level AA. Aber auch für private Unternehmen wird das Thema immer dringlicher. Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) rückt die Pflicht ab Mitte 2025 auch für viele Online-Händler und Dienstleister in den Fokus.
Doch sehen Sie es nicht nur als lästige Pflicht. Eine WCAG-konforme Website ist schlicht eine bessere Website – und zwar für alle Nutzer. Sie ist intuitiver bedienbar, technisch sauberer aufgebaut und profitiert oft sogar von besseren SEO-Signalen.
Barrierefreiheit ist kein Nischen-Thema, sondern ein echtes Qualitätsmerkmal. Wer heute schon auf die Standards setzt, investiert direkt in die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens und minimiert rechtliche Risiken.
Reichen automatisierte Tools aus, um alles zu prüfen?
Ein ganz klares Nein. Automatisierte Tools sind ein genialer Startpunkt. Sie scannen Ihre Seite in Minuten und finden zuverlässig viele technische Fehler, wie fehlende Alt-Texte oder mangelhafte Farbkontraste. Aber das ist nur die halbe Miete. Solche Tools decken erfahrungsgemäß nur etwa 30–40 % der potenziellen Barrieren ab.
Der menschliche Faktor ist hier unersetzlich. Ob eine Navigation logisch aufgebaut ist, die Texte leicht verständlich sind oder ein Bestellprozess auch ohne Maus intuitiv funktioniert – das kann keine Maschine beurteilen. Der einzig verlässliche Weg zu einer wirklich barrierefreien Website ist die Kombination aus schnellen, automatisierten Scans und einer gründlichen manuellen Prüfung durch Experten.
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